Hoch hinaus ─ Türme, Wolkenkratzer und Co
Warum bauen Menschen überhaupt Türme? Was macht ein Türmer? Wie kommt der Turm ins Schachspiel? Wie sieht eine Pagode aus? Wie hoch ist der höchste Turm der Welt? Wie kam der Butterturm zu seinem Namen? Auf diese und andere Fragen erhielten wir zum Auftakt interessante und teils verblüffende Antworten. Besonders staunten die Kinder über die vielen verschiedenen Arten und Funktionen von Türmen und wurden nicht müde, der langen Liste immer wieder neue Einfälle hinzuzufügen.
Nach so viel Theorie ging es an den Folgetagen zunächst ans Praktische. „Zeichne ein möglichst genaues Abbild eines Turmes“ ─ so lautete der Auftrag. Zur Auswahl standen der Eiffelturm und der Schiefe Turm von Pisa. Zu Beginn erhielt die Gruppe die wichtigsten Eckdaten über die beiden berühmten Wahrzeichen, dann machten sich alle eifrig ans Werk. Filigran und detailgetreu entstanden nach und nach lauter einzigartige Bleistiftzeichnungen. Die sorgfältig ausgeschnittenen Türme wurden liebevoll zu kleinen Turm-Panoramen in Schuhschachteln arrangiert. Diese thronen nun stolz und majestätisch auf unserer Ausstellungsfläche im Hort-Flur.
Warm eingepackt machten wir uns am Donnerstag mit dem Bus auf den Weg in die Innenstadt, wo uns eine Stadtführerin von KultTouren e. V. erwartete, um uns durch das Regensburg der Türme zu führen. Auf unserer spannenden Tour lernten wir die Stadt mit völlig neuen Augen kennen und erfuhren Geschichte hautnah und lebendig. Auf besonderes Erstaunen stieß die Information, dass die alten ehrwürdigen Patriziertürme in Wirklichkeit gar nicht bewohnt waren, sondern den reichen Kaufmannsfamilien allein zum Protzen und Angeben dienten.
Krönender Abschluss unserer kurzweiligen Woche waren die Turmbaumeisterschaften im Hort. Statt Stein, Stahl oder Beton stand unkonventionelles und ungewöhnliches Baumaterial wie Knöpfe, Bügelperlen, Spielkarten, Konservendosen, … zur Verfügung. Ziel war es, an elf verschiedenen Stationen innerhalb von je 30 Sekunden einen möglichst hohen Turm aus dem angebotenen Material zu bauen. Da waren Konzentration, Geschicklichkeit, Feinmotorik und Coolness gefragt. Die knisternde Spannung im Raum war zum Greifen nahe. Am Ende wurden alle zu frisch gebackenen Turmbaumeistern gekürt und erhielten feierlich einen Turmbaumeister-Pass.
Es war schön zu erleben, mit wie viel Eifer und Expertenwissen sich die Kinder am Thema beteiligten. Und wer weiß, vielleicht schlummert in manch einem schon der junge innovative Architekt von morgen …
Ruth Schöner